Teichreinigung in 6 Schritten

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Zweimal im Jahr (optimalerweise im Februar-April und im September-Oktober) steht eine gründliche Teichreinigung an. Damit dabei nichts schiefgeht, sollte eine gewisse Reihenfolge eingehalten werden. Auch die Verwendung geeigneter Utensilien und Geräte ist wichtig.

Schäden erkennen und dokumentieren

Teich Reinigen: Begutachtung

Nach dem Sommer und nach den Wintermonaten muss der Teich gereinigt und unter Umständen auch die Folie repariert werden. Vorher muss er jedoch erst einmal sorgfältig inspiziert werden, denn nur so lässt sich wirklich effektiv arbeiten. Zur Bestandsaufnahme nach dem harten Winter gehört ein Überblick über alle Schäden am Teich. Der Zustand der Teichfolie sollte ebenso überprüft werden wie der Rand des Teiches:

Sind kleine Risse oder Schäden zu sehen? Ist die Oberfläche eingedellt oder stark verschmutzt? Wie ist der Zustand der Wasserpflanzen und des Fischbestands?

Ist die Teichfolie grün, weist das nicht zwingend auf eine Verschmutzung hin. Gerade bei frisch angelegten Teichen ist die Folie meist noch etwas gün. Das ist vollkommen unproblematisch, da dieser Belag nach einigen Wochen abfällt und dann einfach abgesaugt werden kann. Dasselbe gilt, wenn der grüne Belag von Blaualgen oder Kieselalgen stammt: Absaugen und unter Umständen die Reinigung mit einer speziellen Pinselbürste reichen vollkommen aus. Sind alle Schäden und Verschmutzungen dokumentiert, kann die eigentliche Reinigung beginnen. Davor jedoch unbedingt einen Großteil des Wassers abpumpen und grobe Verschmutzungen entfernen, um die Arbeit zu erleichtern.

1. Schritt: Grobe Verunreinigungen entfernen

Abkeschern mit Teichkescher

Die eigentliche Teichreinigung beginnt bestenfalls mit der Entfernung der gröbsten Verunreinigungen. Blätter, abgestorbene Pflanzenteile, Blüten, Wasserlinsen und sichtbare Algen werden mit einem Kescher entfernt und direkt entsorgt. Der Teichkescher wird am besten an einer Teleskopstange befestigt und täglich genutzt. So ist sichergestellt, dass es bei der halbjährlichen Reinigung keine größeren Probleme mit Algen und Sedimenten gibt. Die Entfernung des Laubs verhindert nämlich die Bildung von Faulschlamm und somit wird die Bildung von Algen in den Sommermonaten unterdrückt. Grundsätzlich erleichtert die Vorarbeit mit dem Kescher eine Menge, weshalb sorgfältig gearbeitet werden sollte.

Wenn man größere Mengen an Algen auf einmal abkeschern möchte, sollte der Kescher eher kleiner sein, damit die schwere Algenmenge stabil abgekeschert werden kann. Wichtig ist auch, dass ein richtiger Teichkescher gekauft wird, denn diese sind stabiler als z.B. ein Angelkescher.

Um unansehnliche Seerosenblätter zu entfernen und Teichbepflanzung zurück zu schneiden, kommen Teichscheren zum Einsatz, die ebenfalls an einem Teleskopstiel befestigt werden. Überschüssiges Hornkraut und Wasserpest können bei der Teichreinigung mit einer Krautharke beseitigt werden. Kleine Mengen von Fadenalgen können mit einer speziellen Algenbürste aufgerollt werden. Die Algenbürste unterscheidet sich von einer normalen Bürste dadurch, dass sie leichter zu reinigen ist durch einfaches Abstreifen der Algen.

Ist das getan, muss als nächstes die Wassertemperatur überprüft werden. Idealerweise wird erst begonnen, wenn die Wassertemperatur unter 12 Grad fällt, da die Fische dann nicht mehr aktiv sind. Dennoch sollte natürlich darauf geachtet werden, dass die Fische bei anstehenden Pflegearbeiten nicht verletzt werden. Wenn man sich für eine komplette Teichreinigung entscheidet, müssen jedoch unvermeidlicherweise alle Fische vorher entfernt werden.

2. Schritt: Fische entfernen und Teich abpumpen

Gartenteich reinigen Fisch entfernen

Nach den Wintermonaten sind die Nitrat- und Ammoniak Werte eines Teichgewässers meist zu hoch, da die Fische Kot und giftiges Ammoniak ausgeschieden haben und die tote Biomasse zum Ammoniak durch Mikroorganismen abgebaut wurde. Der Stickstoffkreislauf ist gestört, was unter anderem zum Fischsterben führen kann. Für eine effiziente Teichreinigung ist es daher notwendig, dass das Wasser aus dem Teich abgepumpt wird.

Davor müssen jedoch sämtliche Fische aus dem Teich entfernt und in ein geeignetes Behältnis gegeben werden. Je nachdem, wie groß der Fischbestand ist, eignen sich hierfür größere Eimer oder eine Tonne. Das Einfangen der Fische klappt am besten mit einem Kescher, da dieser eine große Fläche aufweist und das Risiko, die Fische zu verletzen, gering ist. Der mit Fischen gefüllte Behälter sollte an einem schattigen Ort platziert und mit luftdurchlässigem Material abgedeckt werden, sodass die Fische nicht herausspringen können. Nun wird der Teich abgepumpt.

Bestenfalls werden etwa 40 bis 70 Prozent des Teichwassers entsorgt, damit das Gleichgewicht des Teichs nicht zu stark belastet wird.

3. Schritt: Teichfolie inspizieren und reparieren

Ist das Wasser abgepumpt, kann die Teichfolie genauer in Betracht genommen werden. Geachtet werden sollte in erste Linie auf kleine Löcher oder Risse, die bestenfalls sofort ausgebessert werden. Nicht immer lassen sich Risse oder Lecks sofort erkennen. Eine Möglichkeit besteht darin, den Teich komplett aufzufüllen und jeden Tag den Wasserstand zu markieren. Sinkt dieser irgendwann nicht mehr, kann der Rand auf dem jeweiligen Niveau nach Löchern abgesucht werden.

Teichfolie reparieren

Zur Reparatur einer PVC-Teichfolie wird dann idealerweise ein Stück neue Folie desselben Materials verwendet. Diese wird mit Hilfe eines wasserfesten PVC-Klebers auf das gereinigte Leck geklebt und mit einem Tapetenroller abgedichtet. EPDM-Folie wird auf ähnliche Weise repariert, wobei man sich hier von einem Experten helfen sollte, da die Folie sich nur schwer bekleben lässt. Die Verwendung spezieller EPDM-Kleber ist in jedem Fall ein Muss. Sind die Risse zu groß, ist es nicht immer sinnvoll, sie noch zu reparieren. Insbesondere, wenn die Teichfolie schon mehrere Jahre in Verwendung ist, empfiehlt sich ein kompletter Austausch, da die Weichmacher über die Jahre abnehmen und die Folie so zwangsläufig immer brüchiger wird. Eine Reparatur mehrerer Lecks ist also mitunter viel Arbeit. Deshalb gilt auch bei der Reinigung höchste Vorsicht, um die Entstehung weiterer Risse zu vermeiden.

4. Schritt: Reinigung mit Hilfe des Teichsaugers

Ein Teich lässt sich am effizientesten reinigen, wenn ein Teichschlammsauger genutzt wird. Wer keinen besitzt, findet im örtlichen Gartencenter oder im Internet ein passendes Gerät. Sinnvoll ist ein Teichsauger vor allem deshalb, weil dieser Schlamm und Verschmutzungen effektiv und schnell vom Teichboden entfernt. Dennoch sollte er schonend eingesetzt werden, damit auf der Teichfolie keine Mikrorisse entstehen. Je nachdem, wie groß der Teich ist, eignen sich unterschiedliche Teichsauger. Kleine Teiche werden meist mit einem Teichsauger mit Auffangbehälter gereinigt, während sich für die Reinigung größerer Teiche ein Teichsauger mit Ablauffunktion empfiehlt. Geräte der zweiten Art haben auch den Vorteil, dass der nährstoffreiche Schlamm direkt in ein Beet abgeleitet werden kann. So hat er noch einen praktischen Nutzen und man spart sich die Düngung.

Grundsätzlich empfiehlt sich ein möglichst kurzer Schlauch mit einer guter Saugkraft für die Saugseite, während für die Ablaufseite ein längerer Schlauch genutzt werden kann. Es gibt eine Reihe unterschiedlicher Saugdüsen, die sich für verschiedene Arbeiten anbieten. Die Bodenbürste etwa, wird zur Reinigung glatter Bodenflächen verwendet, während der Mulmtrichter sich für einen kiesigen Teichboden anbietet. Eine Sauglanze ist aufgrund ihres schwenkbaren Kopfes für dicht bewachsene Bereiche geeignet, spezielle Wandbürsten entfernen lose sitzenden Schmutz und Dekosteine werden mit Pinselbürsten gereinigt.

5. Schritt: Chemische Mittel, falls notwendig

Der Teich wurde mit einem Teichsauger gereinigt, ist allerdings nicht komplett sauber? In diesem Fall darf auf chemische Reiniger zurückgegriffen werden. Diese sollten jedoch gewissenhaft eingesetzt und nach dem Gebrauch sorgfältig wieder ausgespült werden. Bleiben Reste der Chemie im Teich zurück, kann dies das biologische Gleichgewicht der Teichanlage empfindlich schädigen. Deshalb: Chemische Reiniger bei der Teichreinigung nur im Notfall verwenden und rückstandslos wieder entfernen.

6. Schritt: Teich wieder auffüllen und Filter anschließen

Teichreinigung: 6 Schritte

Nach dem Abschluss der Teichreinigung kann der Teich wieder aufgefüllt werden, jedoch nicht sofort sondern erst nach 24 bis 48 Stunden.

Der Wasserwechsel sollte gegen frisches Leitungs– oder Brunnenwasser erfolgen, welches kein Ammonium oder Nitrit enthält. Regenwasser wird nicht empfohlen, außer es wurde durch spezielle Mittel, die Calcium, Strontium, Barium und Magnesium enthalten behandelt, um die Karbonathärte zu senken. Diese sollte unter 5 °dH (Grad deutscher Härte) liegen, damit der pH-Wert stabil bleibt und die Fische keinen Schaden nehmen.

Bevor der Teichfilter wieder angeschlossen wird, sollte er mit Teichwasser ausgespült werden. Am besten tauscht man die UV-C-Röhre im Frühling gegen neue aus, denn sie haben eine begrenzte Lebensdauer und anhand des Lichtes kann nicht darauf geschlossen werden, dass sie noch wirken. Am Ende werden Teichsauger und Filtersack werden entleert und gereinigt, denn die nächste Teichreinigung kommt bestimmt.

Nach der Teichreinigung: Fische beobachten

Zu guter Letzt müssen nur noch die Fische zurück in den Teich gesetzt werden und können mit frisch gekauftem Futter gefüttert werden. Wichtig ist jetzt das Verhalten der Fische zu beobachten:

Wenn die Fische springen, sollte der pH-Wert kontrolliert werden und abgeklärt werden, ob die Fische von Parasiten befallen sind. Falls dies der Fall ist, sollte man aus dem Zoohandel geeignete Präparate kaufen und mit der gezielten Behandlung beginnen.

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