Kupfer im Gartenteich – Wie schädlich für Teich und Fische?

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Audio Teil 1: Wie schädlich ist Kupfer für Teich und Fische?

Audio Teil 2: Die Alternative zu kupferhaltigen Algenvernichter

Kupfer ist unter den Schwermetalle besonders kritisch zu sehen. Einerseits wird es in Teichpflegemitteln und Algizide eingesetzt, andererseits gefährdet es ab einer bestimmten Konzentration das Leben der Teichbewohner.

Schließlich lagert sich das nicht mehr spaltbare Element im Sediment des Teichbodens an und es reicht schon ein niedriger pH-Wert in Kombination mit weichem Wasser, damit sich Kupfer von dort freisetzen kann. Besitzer eines Teichs, in dem das passiert, berichten voller Schrecken, dass ohne erkennbaren Grund ein plötzliches Fischsterben einsetzte. Schon kupferhaltige Leitungen und Düngemittel sind dabei in der Lage, den kritischen Wert zu überschreiten. Sobald das geschieht, besteht akute Gefahr für den Teich und die Teichbewohner. Bei weichem Wasser liegt der kritische Grenzwert sogar schon bei 0,03 mg/l .

Wird die Kupfer-Konzentration von 0,1 mg/l¹ überschritten ist mit Schädigungen bei Fischen zu rechnen.

Kupfer in Algen-Bekämpfungsmittel

Bei der Bekämpfung von Algen entsteht nun ein Dilemma. Denn um die Algen durch kupferhaltige Algizide abzutöten, sollte die Kupferkonzentration über 0,03 mg/l liegen. Der schädliche Wert für Fische von 0,1 mg/l liegt nicht allzu weit entfernt. Zu niedrig konzentriert darf man solche Algizide aber nicht einsetzen, sonst wirken sie nämlich nicht. Das heißt: Möchte man die Algen vollständig bekämpfen kann schnell eine Kupferbelastung eintreten und zum Fischsterben führen.

Gefahren von Kupfer im Teich
Gefahren von Kupfer im Teich

Man kann schnell erkennen, welch ein Zwiespalt sich für den Teichbesitzer ergibt: Er möchte seine Fische und andere Teichbewohner nicht schädigen, gleichzeitig möchte er natürlich nicht, dass der Teich in Algen untergeht.

Der Einsatz von kupferhaltige Pflegemittel bei der Teichreinigung ist aus verständlichen und genannten Gründen mehr als kritisch anzusehen. Nicht immer ist schließlich eine überaus genaue Dosierung gewährleistet. Und weitere kritische Faktoren werden unter Umständen gar nicht berücksichtigt. Setzt man nämlich kupferhaltige Teichpflegemittel ein, sollte man bei der Berechnung der Dosierung auch darüber nachdenken, wie viel Kupfer durch Leitungen und andere Teichbestandteile bereits ins Wasser abgegeben wird.

Ein weiterer Aspekt, der bei der Teichpflege unbedingt berücksichtigt werden sollte, ist das empfindliche Gleichgewicht der Biologie von Teichfiltern. Werden diese dauerhaft mit Kupfer zugesetzt, können sie ihre sinnvolle Arbeit nicht mehr oder nur noch verschlechtert leisten. Das Gleichgewicht im Wasser und die Gesundheit der Fische ist erneut in Gefahr.

Das Spurenelement Kupfer kritisch betrachten

Als Spurenelement leistet Kupfer eine wichtige Arbeit in der Ernährung verschiedenster Lebewesen. Aber gerade bei Spurenelementen lautet die Devise nicht „Viel hilft viel.“ Spurenelemente sollten, wie es der Name schon vermuten lässt, lediglich in Spuren vorkom
men. Genau dann tun sie nämlich das, was man von ihnen erwartet. Kupfer beispielsweise ist wesentlich an der Bildung diverser Enzyme beteiligt. Kommt es allerdings in höheren Konzentrationen als nur als Spur vor, kann es erheblichen Schaden anrichten. Das gilt nicht nur für Menschen, sondern auch für den Teich und dessen Bewohner.
Kupfer im Gartenteich

Bei dem Einsatz von kupferhaltigen Teichmitteln sollte man kritisch bleiben. Oft liegt der Nutzen deutlich unter der Gefahr und man geht das Risiko ein, dass man seinen Teich und die Teichbewohner durch zu gut gemeintes Behandeln mit kupferhaltigen Substanzen in Gefahr bringt. Denn manchmal ist es eine leicht schwankende Wasserqualität, die letzten Endes dafür sorgt, dass das Leben der Fische in Gefahr ist.

Die Alternative zu kupferhaltigen Algenvernichter

Die einzig gute Alternative zur chemischen Algenvernichter ist die Prävention. Diese besteht darin, den Algen ihre Lebensgrundlage zu entziehen.

Im Detail bedeutet dies, einen leistungsstarken mechanischen Teichfilter einzusetzen, der Futterreste und Fischkot in großen Mengen entfernt.  Dadurch kommt es erst gar nicht zur einem Anstieg der Phosphatwerte und den Algen wird die Nahrung entzogen.

Grundsätzlich gilt:

  • Je mehr Fische und Fischfutter sich im Teich befinden, desto stärker sollte der Teichfilter sein. Für Koiteiche empfehlen wir den Trommelfilter als einer der leistungsstärksten mechanischen Filter. Wenn keine Möglichkeit für einen leistungsstarken Filter besteht, sollte der Fischbesatz reduziert werden.
  • Für Teiche ohne Fischbesatz reicht es wirksame biologische Bekämpfungsmitteln gegen Algen einzusetzen, wie  die Teichmuschel, die Sumpfdeckelschnecke und die Wasserpest.
  • Auf die Lichtverhältnisse sollte man ebenfalls achten, denn Sonnenlicht fördert das Algenwachstum. Daher sollte ein Standort gewählt werden, der zu mindestens zu einem Drittel im Schatten liegt.

Abhilfe mit Phosless Filtersäule

In Gegenden mit kupferhaltigem Wasser ist der Einsatz der Phosless Filtersäule anzuraten. Dieses System bietet den Vorteil, dass nicht nur der Algennährstoff Phosphat, sondern auch gleichzeitig die Schwermetalle Blei, Kupfer und Zink gebunden werden. Tauscht man das Granulat regelmäßig aus, wird tatsächlich eine Reinigung des Wassers erzielt.

Quellen:

[1] Handbuch Aquarienwasser von Hanns-J. Krause (6. Auflage; 2007)

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