Die gesundheitliche Wirkung von Karottensaft

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Karottensaft wird bezüglich seinen positiven Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden oftmals vollkommen unterschätzt. Besonders wenn es um ein geschwächtes Immunsystem, Dermatitis, unreine Haut, oder um Schutz vor Herzkrankheiten geht, kann Karottensaft sehr hilfreich sein. Bei regelmäßigem Verzehr von Karottensaft ist jedoch die richtige Verwendung zu beachten.

Die Nährwerte von Karottensaft

Laut Nährwerttabellen der USDA [8] enthalten 100 ml frisch gepresster Karottensaft 956 µg (0,956 mg) Vitamin A, 8,5 mg Vitamin C sowie kleinere Mengen der Vitamine B-6 und Vitamin E. Zudem sind Eisen, Phosphor, Natrium, Kalium, Magnesium und Kalzium enthalten.

Karottensaft und die Rolle von Vitamin A

Vitamin A kann sich bei folgenden Erkrankungen und Problemen als hilfreich erweisen bzw. vorbeugend wirken:

  • Sehschwäche kann vorgebeugt werden
  • Die Widerstandsfähigkeit gegenüber Infektionen wird erhöht
  • Verhilft zu einer gesunden Haut und sorgt für gesunde Schleimhäute
  • Wichtig für das embryonale Wachstum: Retinat spielt eine wichtige Rolle beim Wachstum der Nervenzellen während der Embryonalentwicklung.
  • Fördert das Wachstum des Knochenbaus und ist an der Knochenheilung beteiligt

Vitamin A, das auch als Retinal, Retinol und Retinylpalmitat bezeichnet wird, steht auf zwei verschiedene Arten dem Körper zu Verfügung: Einmal als Vitamin A, das als Retinylpalmitat in tierischen Produkten enthalten ist (wie in Leberwurst) und direkt vom Körper aufgenommen werden kann. Die zweite Art ist eine Vorstufe des Vitamin A (z.B. β-Carotin), das in pflanzlicher Nahrung enthalten ist, und welches erst mal im menschlichen Körper zu dem eigentlichen Vitamin A umgewandelt werden muss. Das Vitamin A steht bei der Aufnahme von Gemüse dem Körper also nicht fertig zu Verfügung und muss erst mal hergestellt werden. Dabei wird das β-Carotin nicht zu 100 % in Vitamin A umgewandelt. Deshalb wird das „Vitamin A“ in Retinoläquivalenten angegeben – d.h. eine Menge Retinol von der man ausgeht, dass diese durch den Körper aus ß-Carotin hergestellt wird. Dabei ist hier 1 mg Retinol-Äquivalent = 6 mg β-Carotin [9]. Tierische Produkte enthalten in der Regel mehr aufnahmefähiges Vitamin A (Retinol-Äquivalent) als pflanzliche Produkte [7].

Im Fall von Karotten verwendet der Körper das β-Carotin, um Vitamin A zu bilden. Das heißt, der Gehalt von Vitamin A in Karottensaft ist niedriger als in tierischen Produkten. Zum Vergleich: Leberwurst und Hühnerleber enthalten 4 Mal mehr aufnahmefähiges Vitamin A als Karottensaft. Jedoch enthält Karottensaft mehr Vitamin A im Vergleich zu anderen Gemüsesorten.

Karottensaft: wie viel ist gesund?

100 ml Karottensaft enthalten 0,956 mg Vitamin A (Retinol-Äquivalent). Da der Tagesbedarf an Vitamin A laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE [9]) beim Erwachsenen im Durchschnitt bei 0,8 bis 1,0 mg liegt, kann dieser durch 100 ml Karottensaft meistens gedeckt werden.

Karottensaft senkt das Krebsrisiko

Karottensaft enthält viele Antioxidantien, wie Flavonoide, Phenolderivate und β-Carotin, die laut Studien der Hannam University in Korea und der University von Lisabon in Portugal [1,2] das Krebsrisiko senken und die Mutagenese-Aktivität hemmen. Eine weitere Studie, die 2011 im Journal of Medicinal Food veröffentlicht wurde, zeigt, dass die im Karottensaft-Extrakt enthaltene β-Carotin und Polyacetylene bei der Behandlung von Leukämie wirksam sein könnten. [³] Zusätzlich zu den Carotinoiden wurde auch das Flavonoid „Luteolin“ in einer wissenschaftlichen Veröffentlichung mit als potenzieller Kandidat für die Krebsprävention und Therapie eingestuft. Darin heißt es: „Luteolin induziert den apoptotischen Zelltod in einer Vielzahl von Krebsarten, hemmt die Krebszellproliferation und unterdrückt die Tumorangiogenese.“

Weitere Forschungsergebnisse, welche im European Journal of Nutrition im Jahr 2014 [4] veröffentlicht wurden, bringen zusätzliche Beweise dafür, dass Karotten starke Anti-Krebs-Wirkstoffe enthalten. Forscher an der Zhejiang Universität in China führten eine Metaanalyse von zehn Studien aus der ganzen Welt durch, die das Verhältnis zwischen Karottenaufnahme und der Häufigkeit von Prostatakrebs untersuchten. Die Autoren fanden heraus, dass sich das Risiko von Prostatakrebs signifikant verringert, wenn man die Aufnahme von Karotten erhöht. Sie stellten fest, dass ein Anstieg des Karottenkonsums von einer Portion pro Woche oder 10 g pro Tag mit einer Abnahme des Risikos von Prostatakrebs um 5 % oder 4 % in der Gesamtpopulation verbunden war.

Karottensaft schützt das Herz-Kreislauf-System

Ein wissenschaftliches Experiment, welches im Nutrition Journal [5] veröffentlicht wurde, zeigt dass der Verzehr von 473 ml frisch gepressten Karottensaft auf einer täglichen Basis über einen Zeitraum von drei Monaten das Herz-Kreislauf-System schützt. Dies sei laut den Autoren auf die Erhöhung des Gesamt-Antioxidans-Status zurückzuführen.

In eine weitere Studie aus den Niederlanden [6], in der die Teilnehmer in einem Zeitrahmen von 10 Jahren beobachtet wurden, stellten die Wissenschaftler fest, dass Karotten die besten risikoreduzierenden Eigenschaften in Bezug auf Herzkrankheiten haben im Vergleich zu den andersfarbigen getesteten Früchte- und Gemüsesorten. Bereits die Erhöhung des regelmäßigen Verzehrs von Karotten um 25 Gramm pro Tag zeigte ein deutlich reduziertes Risiko (um 32 %) für koronare Herzkrankheiten. Da man dieses Ergebnis hauptsächlich bei orangenfarbigem Gemüse fand, liegt es nahe, dass sekundäre Pflanzenstoffe (in dem Fall die Car­o­tin­o­i­de), welche für die Farben des Gemüses verantwortlich sind, zu dieser Wirkung führen.

Karottensaft wirkt immun stimulierend und entzündungshemmend

Zudem wirken die Antioxidanten, die in Karotten enthalten sind, einschließlich das Vitamin C immun stimulierend und entzündungshemmend [²]. Auch gegen Dermatitis und zum Stressabbau eignet sich die Einnahme von Karottensaft aufgrund seiner Bestandteile: Vitamin A, Vitamin E und Vitamin C.

Kann Karottensaft die Sehkraft verbessern?

Der Verzehr von Karotten als Beilage wurde in unserer Kindheit oft durch das Sprichwort begleitet „Iss Deine Karotten auf und Du wirst eine gute Sehkraft haben“. Können Karotten wirklich die Sehkraft verbessern oder ist das nur eine freie Erfindung der Eltern, um die Kinder dazu zu bringen mehr Gemüse zu essen?

Es ist richtig zu sagen, dass der Körper Beta-Carotin verwendet, um Vitamin A zu bilden, und dass Vitamin A dem Auge dabei hilft, Licht in ein Signal umzuwandeln, das auf das Gehirn übertragen werden kann. Darüber hinaus kann die Hornhaut degenerieren, wenn der Körper nicht genug Vitamin A bekommt. Allerdings gibt es keine Studie, die zeigt, dass die Aufnahme von Karotten, die Sehkraft steigert. Das heißt, ein Mangel an Karotten kann zu Verschlechterung der Sehkraft führen, ein Überschuss jedoch führt nicht zu einer verbesserten Sehkraft. Karottensaft kann also nur zu Vorbeugung von Sehschwäche dienen und zur Erhaltung einer normalen Sehkraft.

Nebenwirkungen von Karottensaft?

Wenn Sie an Diabetes, Durchfall, einer Darmerkrankung oder einer Erkrankung der Bauchspeicheldrüse leiden, sollten Sie die Einnahme von Karottensaft unterlassen.

  • Karottensaft hat zwar einen niedrigen Glykämischen Index von 40, jedoch pur und in größeren Mengen getrunken, könnte es zu negativen Effekten für den Insulinspiegel kommen. Daher sollten Diabetiker beim Entsaften die Karotten immer mit einem Gemüse mit niedrigerer glykämischer Last mischen.
  • Der Saft hat außerdem eine leicht abführende Wirkung und ist somit für Menschen, die öfter eine Magenverstimmung und Durchfall haben nicht zu empfehlen. Durch die abführende Wirkung kann es zu einer Belastung des Darms kommen.
  • Manche Menschen haben von Natur aus eine Unverträglichkeit gegen Karottensaft. In diesem Fall sollten Sie die Einnahme strikt vermeiden.
  • Wird der Saft in zu hohen Dosen konsumiert, kann sich die Haut gelblich färben. Ebenfalls können Schwächegefühle, Erbrechen, Kopfschmerzen und Schläfrigkeit auftreten. Bei solchen Symptomen muss die Einnahme des Karottensaftes sofort eingestellt werden. Grundsätzlich sollte man nicht mehr als 1/2 Glas Karottensaft pro Tag trinken, denn diese Dosis deckt bereits den Tagesbedarf an Vitamin A.

Was ist beim Trinken von Karottensaft zu beachten?

  1. Die wichtigste Regel bei der Einnahme von Karottensaft ist das Hinzufügen von etwas Fett. Dabei kann es sich um Oliven- oder Pflanzenöl handeln. Wird der Saft ohne Fett getrunken, ist er für den Körper unverdaulich, da sowohl Vitamin A als auch Vitamin E fettlöslich sind und erst durch die Zugabe von Fett gespalten werden können. Jeweils 1 Teelöffel Fett kann z.B. zu einer Menge von ca. 100 – 150 ml Saft zugefügt werden.
  2. Man sollte den Karottensaft immer frisch pressen mittels eines Entsafters und möglichst nicht lange lagern, damit er sein volles Potenzial entfaltet. Bereits nach einer Stunde Lagerung verlieren die enthaltenen Vitamine ihre Wirkung. Die beste Wirkung entfaltet sich beim Trinken auf nüchternen Magen am Morgen oder eine halbe Stunde vor einer Mahlzeit.
  3. Verfärbt sich die Gesichtshaut gelblich, muss eine Einnahmepause erfolgen, bis sich die Haut wieder normalisiert. Die Dosis sollte dann beim nächsten Mal unbedingt herabgesetzt werden.

Fazit

Frisch gepresster Karottensaft enthält wertvolle Vitamine in hoher Konzentration. Er schützt vor Herzerkrankungen, stimuliert das Immunsystem, schützt vor Krebs und sorgt für eine gesunde Haut. Wie bei allen Nahrungsmitteln, die uns Mutter Natur schenkt, kommt es jedoch auch beim Karottensaft auf die Dosis an. Da jeder Mensch unterschiedlich ist, muss diese Dosis ausprobiert werden. Die Anzeichen einer Überdosierung sind leicht ersichtlich. Durch die korrekte Zuführung von frischem Karottensaft können alle seine Vorteile in vollen Zügen genossen werden. Hier sind geeignete Entsafter Modelle aufgelistet, mit denen Karottensaft mit hoher Ausbeute an Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen hergestellt werden kann.

Quellen

[1] Lee HJ, Park YK, Kang MH. The effect of carrot juice, β-carotene supplementation on lymphocyte DNA damage, erythrocyte antioxidant enzymes and plasma lipid profiles in Korean smoker. Nutr Res Pract. 2011; 5:540–547. PMC free article; PubMed
[2] Silva Dias, J.C. (2014) Nutritional and Health Benefits of Carrots and Their Seed Extracts. Food and
Nutrition Sciences, 5, 2147-2156.http://dx.doi.org/10.4236/fns.2014.522227
[3] Rana Zaini, Malcolm R. Clench, and Christine L. Le Maitre. Journal of Medicinal Food. November 2011, 14(11): 1303-1312. https://doi.org/10.1089/jmf.2010.0284
[4] Xu X, Cheng Y, Li S, et al. Dietary carrot consumption and the risk of prostate CancerEur J Nutr2014;53:1615–23.doi:10.1007/s00394-014-0667-2 [PubMed]
[5] Potter AS, Foroudi S, Stamatikos A, Patil BS, Deyhim F.Drinking carrot juice increases total antioxidant status and decreases
lipid peroxidation in adults. Nutr J. 2011 Sep 24;10:96. doi: 10.1186/1475-2891-10-96.
[6] Oude Griep LM, Monique Verschuren WM, Kromhout D et al Colours of fruit and vegetables and 10-year incidence of CHD.
Br J Nutr 2011 Jun8:1-8; Full text
[7] https://ndb.nal.usda.gov; PDF: Vitamin A in all foods
[8] https://ndb.nal.usda.gov; PDF: Karottensaft Nährwerte
[9] www.dge.de: Empfohlene Zufuhr von Vitamin A, β-Carotin

 

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